12 Stunden Flug nur um anschließend doch wieder in Mutterstadt zu landen – so wird Kapstadt nämlich von den Südafrikanern genannt – die Mutterstadt (the Mother City).
Erstes Frühstück um 3 Uhr in der Früh an Bord des Fluges nach Südafrika. Um 8 Uhr zweites Frühstück bei Antje und Alex in Observatory – meine „Betreuer“ für die Zeit meines Aufenthaltes. Der Kaffee des zweiten Frühstücks zusammen mit dem gesteigerten Flüssigkeitskonsums während des Fluges führen über den gesamten Tag zu gesteigerten Klobedürfnissen.
Erste Erkundungstouren mit Alex durch die Stadt. Auf dem Weg vom Flughafen kommen wir um 7 Uhr in der Früh bei meinem Vermieter an und stellen mein Gepäck ab. Der Mann und seine Frau (Freundin?) kommen aus Burundi bzw. Kenya und sind seit 11 Jahren nur auf der Flucht gewesen, bis sie sich hier niederlassen konnten. Es scheint, als wären es zwei sehr nette und aufgeschlossene Zeitgenossen, bin froh, bei „Locals“ untergekommen zu sein.
Nach einem ersten Überblick über das noch schlafende Cape-Town vom Signal-Hill (Sonnenaufgang, der Nebel lichtet sich langsam etc.) erkunden wir zunächst die Innenstadt und dann die verschiedenen Außenbezirke. Rund um den Tafelberg ist es wohlhabend und weiß – weiter außerhalb in den Cape Flats kommen dann zunächst die einfachen Siedlungen der Farbigen und schließlich die Shacks der Schwarzen. Das Wellblech- und Pappe-Meer erstreckt sich Kilometerweit bis zum Horizont.
Alexander merkt an, dass man sich hier nicht fürchten muss – nur etwas „Streetwise“ sollte man sein: Trag kein Portemonaie mit dir herum, nur ein paar einzelne Scheinchen, fahr nicht in abgelegene Gassen in der Nähe der Wellblechsiedlungen, in denen Jugendliche mit Drogen umgehen und demnach unzurechnungsfähig sind. Fahr überall hin aber hab besser keine Panne.
Der öffentliche Verkehr in Kapstadt ist zweigeteilt – es gibt einerseits die Busse der „Red Arrow“-Flotte und andererseits Minibusse (Taxis genannt) die auf bestimmten Routen überall per Handzeichen anzuhalten sind. ÖPNV ist in Kapstadt ein heißes Thema. Vor kurzem gab es zwischen diesen beiden Transport-Organen blutige Kriege mit Toten und vielen Verletzten – Busfahrer gegen Kleinbusfahrer.
In den nächsten Tagen kommen noch ein paar andere Praktikanten in Kapstadt an sodass wir in etwa einer Woche vier sein werden. Dann wollen uns Antje und Alex auf ihr Segelschiff zu einem kleinen Törn um das Kap einladen.
Bilder: (von oben nach unten) Blick auf das erwachende Kapstadt an meinem ersten Morgen. In den Cape-Town flats liegt noch Nebel, Autoschlangen sind auf dem Weg in die Foreshore-Geschäftsviertel.
(mitte): Man kann sich auch in den Townships nicht verfahren - Am Tafelberg liegt das reiche Kapstadt, bis weit in die Ebene hinein reichen Meilenweit die Shacks der armen, schwarzen Bevölkerung.
(unten): Ein gewisenhafter Mitarbeiter meiner Mietwagenfirma checkt meinen Wagen und versucht die Blink-Anlage fürs rechts-Abbiegen zu reparieren.
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